10.11.2024 - Rollerfahrten mit Hindernissen oder Wer seinen Roller liebt... der schiebt - Eine Pechsträhne

Außer unserem Roller und dem Motocarro haben wir kein weiteres Gefährt. Beide haben uns in der Vergangenheit sehr gute Dienste geleistet und wir sind stolz darauf. Natürlich gab es auch früher schon den einen oder anderen Platten, aber dazwischen lagen Monate. Vor etwa einem Monat sollte sich das aber komplett ändern.

Meist fahren wir einmal pro Woche in das 12km entfernte Städtchen Loreto zum Einkaufen. Bei einer dieser Fahrten hatten wir schon einige Läden abgeklappert und kurz vor dem letzten Laden war es dann soweit - platter Hinterreifen. Kein Problem, nur 200m schieben, etwas warten und schon ging es weiter. Umgerechnet 2,-€ für die Reparatur ist sogar in unserem schmalen Geldbeutel drin.

ReifenpanneDie nächste Einkaufstour begann zwar erst gut, wurde dann aber zum echten Horrortrip. Auf der Rückfahrt, kurz nachdem wir von der Ruta abgebogen waren, war der Hinterreifen wieder platt. Die nächstgelegene Gomería (Reifenreparatur) hatte uns früher mal so richtig abgezockt, also 200m weiter schieben zur netten. Leider haben die alles zu gemacht und wir mußten doch wieder zurück. Diesmal nahm er die üblichen 15.000 Gs und wir fuhren wieder - ganze 2km, danach war der selbe Reifen - richtig - wieder platt. Nochmal schieben am selben Tag, diesmal 3km.

Völlig fertig kamen wir bei unserer gut bekannten Gomería an. Nach kurzer Zeit konnten wir dann endlich nach Hause fahren. Aus einer 1,5-stündigen Einkaufstour waren fast 4 Stunden geworden.

Erschwerend kommt hinzu, daß ich (Michael) nur mühsam mit unbeholfen platschenden Füßen hinterher trotten kann, während Carmen den Roller schieben muß. Alles ist leider doch noch nicht wieder so wie es mal war, aber immerhin kann ich wieder laufen und es wird sicher auch wieder besser.

Ein paar Tage später, die nächste Fahrt - diesmal auf dem Hinweg kurz hinter der Gomería, wieder platt. Wir freuen uns über den kurzen Weg und daß es hier passiert ist. Er meint, der Schlauch sei schon zu oft repariert worden und verkauft uns einen neuen. Immerhin kommen wir gut hin und auch wieder zurück.

Dazwischen schaffen wir doch glatt zwei Fahrten ohne Panne. Wir freuen uns, daß die Pechsträne nun zu Ende ist.

Aber zu früh gefreut. Auf dem Rückweg der nächsten Fahrt, wieder kurz hinter der Brücke, ist Schluß. Wieder 3km Fußmarsch, diesmal hat Michael zwei große Blutbeulen an beiden Hacken.

Wieder sind wir optimistisch, jetzt muß er doch endlich wieder länger durchhalten. Tatsächlich schaffen wir auch drei Fahrten zur 500m entfernten Despensa.

Ihr mögt Euch fragen, warum man eine solch kurze Strecke fährt, aber Ihr kennt ja die 6 Hunde unserer Nachbarn nicht. Kläffen könnte man ja noch ertragen, aber wenn sie um die Beine herum laufen, hilft nur brüllen oder massive Drohgebärden. Auf einem öffentlichen Weg macht das keinen Spaß, auch wenn man die Hunde versteht, denn sie haben auf beiden Seiten des Weges ihr Grundstück.

Kurz darauf war es wieder soweit. Wir hatten eine gute Fahrt und waren kurz vor dem Ortseingang von Loreto - wieder platt. 500m schieben, neue Gomería ausprobiert, angeblich war der Reifen schlechte Qualität. Der junge Mann fuhr gleich los, um einen neuen Schlauch zu kaufen. Immerhin hat der Vater uns in der Zwischenzeit sein ganzes Grundstück gezeigt und er hat wirklich viele Kontakte und gute Ideen - wer weiß, wofür das nützlich war.

Wir hoffen, daß wir nun, wie früher, lange mit dieser Luft im Reifen fahren können, von Pannen haben wir irgendwie die Nase voll.