17.10.2024 - Hilfe, unser Strommast versinkt im Boden
Nachdem im Oktober 2020 ein heftiger Sturm dafür gesorgt hatte, daß nicht nur der Strom ausgefallen war, sondern auch unser Anschlußmast quer in der Einfahrt lag, hat er brav noch ein paar Jahre durchgehalten. https://permakultur-paraguay.de/aktuelles/49-sturm-gewitter-stromausfall Schon am 1. Sturz waren die Termiten nicht ganz unschuldig, hatten sie doch alles, was am Boden war, munter aufgefressen. Die Qualität des Holzes war wohl nicht so gut und auch mit Holzschutzmitteln wurde er nicht behandelt. Damals sollte ja alles schnell gehen und wir kannten die entsprechenden Holzsorten noch nicht.
Vor zwei Jahren hing er dann schon wieder schräg und wir befürchteten, daß er bei stärkerem Wind wieder umfallen könnte. Als Sofortmaßnahme befestigten wir ihn mit stabilem Zaundraht. Hier hat sich auch mal wieder bewahrheitet, daß nichts so lange hält, wie ein Provisorium. Vor kurzem konnten wir am Zaun allerdings beobachten, wie der Mast immer kürzer wurde und der Schaltkasten sich immer mehr der Erde näherte. Nun mußten wir wohl oder übel etwas unternehmen.
In letzter Zeit werden neue Anschlüsse hier in der Regel unten gemauert und oben ragt ein Edelstahlrohr heraus, welches die Kabel aufnimmt. Gut, wir bräuchten nur die kürzere Variante, da wir die Straße nicht überqueren müssen, aber auch als wir den Preis dafür hörten, entschlossen wir uns dann doch zur alten Pfahlvariante. Ein Bekannter besorte uns einen guten Stamm aus Kurupai, einem sehr harten und langlebigem Holz. Angeliefert wurde er mit einem Motocarro. Er war noch so, we er gefällt wurde, zwar ohne Äste, aber mit Rinde.
In unserem jugendlichen Leichtsinn wollten wir ihn mal eben auf eine Bank heben, um ihn besser schälen zu können. Ups, er war doch schwerer, als wir gedacht hatten. Kurz im Dorf herumgefragt und schon standen am nächsten Tag zwei Arbeiter, bewaffnet mit Axt und Machete, vor dem Tor und nach gut einer Stunde war der Stamm geschält und geglättet. Der ganze Spaß hat gerade mal 3,-€ gekostet. Carmen hat ihn dann mit Holzschutz eingepinselt. Die lieben Arbeiter hatten ihn uns auf ein paar Steine gelegt, das drehen haben wir dann selbst hinbekommen.
Nach ein paar Tagen der Trocknung haben wir dann signalisiert, daß es nun soweit ist, ihn aufzustellen. Es kam ein Elektriker (gibt wohl nur einen hier, denn den kannten wir schon) und unser bekannter Arbeiter. Loch graben, den Pfahl auf die Schulter und nach wenigen Minuten ragte er senkrecht nach oben. Nun wurde es etwas fummeliger, denn bei dem letzten Sturz war die Öse für das Kabel beschädigt worden. Also alles abklemmen, neue Öse, neu verspannen und auch die Kabelführungen mußten neu gemacht werden. Zum Glück hatten wir jede Menge Material, nur keine Nägel, da wir lieber Schrauben benutzen, aber auch das war kein Problem, denn gleich war eine Tüte Nägel zur Hand. Auch die abgehenden Leitungen waren etwas zu kurz, auch das war kein Problem, einfach anflicken. Das hört sich vielleicht etwas simpel an, aber es funktioniert und ist in Rohren auch wassergeschützt. Nach knapp 2 Stunden war alles erledigt, nun strahlt uns ein frischer Mast entgegen und die gut 15,-€ konnten wir auch verschmerzen.
Als wir hier ankamen, hatten wir bei jedem kleinen Sturm oder Gewitter einen Stromausfall und wir mußten darauf hoffen, daß viele davon betroffen waren, denn dann ging die Reparatur schnell. Heute ist es viel besser geworden, wir bibbern zwar immer noch, aber oft passiert gar nichts. Manchmal ist es gar nicht so schlecht, wenn in der Nähe eine Fabrik gebaut wird. Sie ist weit genug entfernt, hängt aber an der selben Leitung. Vor einiger Zeit hatten wir dann doch Angst um unsere Geräte. Es war alles mögliche eingeschaltet, ein Blitz, ein Knall und der Strom war weg. Nur wenige 100m von uns entfernt war der Blitz in die Mittelspannungsleitung eingeschlagen. Bei uns waren alle Geräte in Ordnung, aber es hat bis zum nächsten Morgen gedauert, bis wir wieder Strom hatten. Glück gehabt, nun suchen wir nach einem Überspannungsschutz - nur für alle Fälle.