20.12.2020 - Drei Jahre Paraguay - eine kurze Bilanz
Die Suche
Wir sind heute, 20.12.2020 genau 3 Jahre, 3 Monate und einen Tag hier in Paraguay. Kurz vor der großen Wende ist es eine gute Zeit, Bilanz zu ziehen. Damit es nicht zu erschlagend wird, haben wir es in drei Teile geteilt.
Am 19.09.2017 sind wir morgens in Asunción gelandet. Wir wußten, daß wir in Deutschland, nein genauer gesagt in der Firma BRD, keinen Platz mehr hatten. Die Alternative wäre gewesen, sich mit diesem seltsamen Konstrukt und all seinen Auswüchsen anzulegen und in ständigem Streit zu leben - ein unwürdiges Leben für Menschen und, wie wir heute wissen, auch sehr ineffizient. Kaum eine gewalttätige Revolution hat in der Vergangenheit eine dauerhafte Veränderung bewirkt. Wir wurden also "Vaterlandsverräter" und "Republikflüchtlinge" - damit können wir leben. Ja, so sind wir damals wirklich betitelt worden.
Bei unserer Ankunft hatten wir ein Zimmer für wenige Tage und geregelt, wie wir unsere Papiere bekommen, mehr nicht. Alles andere haben wir dem Schicksal, also dem geschickten Heil, überlassen. Wie wir ja schon berichteten, folgten neun herrliche Monate in Valle Tucán in Emboscada. Wir hatten Zeit, etwas zur Ruhe zu kommen und natürlich Ausschau nach einem endgültigen Platz für uns zu halten. Es hat ja auch lange gedauert, aber wir haben nicht nur eine andere Gegend, als geplant erkundet, sondern immer wieder das Schicksal entscheiden lassen. Unsere erste Exkursion führte uns ja nach Canindeyú, was wir in die engere Wahl gezogen hatten, aber vieles gefiel uns dort nicht, obwohl die Verlockungen groß waren, denn wir hätten einen österreicher in unserer Nähe gehabt, der dort Gott und die Welt kennt.
Die Monate waren eine lange Zeit und wir hatten schon oft ein schlechtes Gewissen bekommen, daß wir so lange brauchen, denn schließlich wurde unser Geld ja auch nicht mehr, bei den monatlichen Mietzahlungen. Aber immerhin ging es hier darum, eine Heimat für den Rest unseres Lebens zu finden. Wir sind auch beide fest entschlossen nicht nur die für eine vollständige Entwicklung notwendigen 84 Jahre auf dieser Welt zu verbringen, sonder weitaus mehr, denn immerhin sind unsere Körper auf 120 Jahre ausgelegt und wir haben schon jetzt eine Menge Wissen erworben, welches wir begierig sind, weiterzugeben. Da das irdische Leben immer dann endet, wenn jemand nichts mehr lernen und nichts mehr lehren kann, haben wir also gute Chancen, auf viele weitere Jahre.
Die Suche führte uns auch auf Abwege, aber auch hier hatten wir die sichere Führung des Schicksals. Wir wurden in Versuchung geführt, als ein Bekannter den Kontakt zu einem “erfahrenen Makler” herstellte, der sogar deutsch konnte. Alles sah rosig aus, wir würden garantiert finden, was wir suchen.
Wenige Tage und wenige Klicks im Internet und die Blase platzte. Das “passende” Grundstück war natürlich gerade verkauft - dumm nur, daß wir genau dieses Grundstück schon lange vor unserer Abreise in Deutschland gefunden hatten, es war damals schon verkauft. Er hatte natürlich jede Menge anderer Grundstücke, natürlich nur ein bischen teurer, ein bischen kleiner oder ein wenig reizloser, aber doch immernoch ein richtiges Schnäppchen. Gut, daß wir eine Liste mit durchschnittlichen Bodenpreisen hatten und so flog das Lügengebilde schnell auf. Das zweite kleine Teufelchen, nun eigentlich ist er keines, denn er meinte es wahrscheinlich wirklich ernst, war dann unser Kontakt in Canindeyú. Immer wieder machte er uns neue Angebote, ging mit dem Preis herunter, setzte die Zahlungsfristen auf viele Jahre hinauf und hatte sogar Ideen für eine gewinnbringende Zusammenarbeit. Versteht uns nicht falsch, er ist wirklich ein lieber Kerl, er ist vertrauenswürdig und vielleicht etwas einsam, aber für uns war es doch eher eine Versuchung.
Plötzlich fokussierte sich alles in Richtung Concepción. Wir hatten in Deutschland über das Internet einen Kontakt dort gefunden, unser Vermieter schwärmte von den dort noch vorhandenen Urwäldern und wir merkten, daß wir diesem Departamento bislang viel zu wenig Augenmerk gewidmet hatten. Es wird auch gern schlecht geredet, vor allem wegen der EPP. Doch was sollte die EPP, wenn es sie in dieser Form überhaupt noch gibt, uns schaden? Schließlich haben wir doch ähnlich Ziele wie sie, nur daß wir sie nicht aggressiv verfolgen. Wir fuhren also hin und trafen uns ausgerechnet an meinem Geburtstag (haben wir aber geheim gehalten) mit einer Gruppe deutschsprachiger. Daß wir später dauerhaft hier landen, hätten wir uns damals nicht denken können. Und es dauerte auch tatsächlich noch lange. Daß dieses Datum einmal so wichtig wird, hätten wir damals auch nicht erwartet. Wir hatten ja auch Scheuklappen und waren nur auf uns fixiert, aber das kann man hoffentlich verzeihen.
Der Empfang war sehr freundlich und wir bekamen gleich mehrere Grundstücksangebote. Wir fuhren auch noch insgesamt drei weitere Male hin, um Besichtigungen durzuführen - immer wieder Probleme, es sollte wohl nicht sein. Erst beim letzten mal kam ganz am Ende, als wir schon wieder zurückfahren wollten, ein neues Angebot. Wir ließen uns auch diesmal einfach leiten. Wir sahen nur einen Teil des Grundstücks, aber irgendwie stimmte die Chemie mit dem Verkäufer, der Gegend und den Nachbarn (Familie der Frau). Auf der Rückfahrt ging es direkt zum Notar und alles ging seinen Gang.
Nun begann eine Zeit des bodenständigen Aufbaus.
Die Rückkehr zur Sachlichkeit
Mit dem Erwerb des Grundstückes im April 2018 begann für uns eine hektische Zeit. Natürlich brauchten wir ein Häuschen, also ließen wir uns ein Paraguayer-Haus bauen. Für uns klein und preiswert, für den Maurer schon richtig groß, immerhin 40m²! Es sollte schnell gehen und in gut einer Woche war es fertig. Wir mußten den Umzug organisieren, Möbel besorgen und viele Kleinigkeiten. Natürlich auch einen fahrbaren Untersatz, denn bisher hatten wir nur einen geliehenen Roller zur Verfügung. Wir kauften und kauften und kauften...
Ein Motocarro (Lastenmotorrad) ist eine gute Sache, aber wenn man es nicht fahren kann, nutzt es wenig. Carmen mußte ran, denn irgendwie hatte sie schneller den Dreh heraus. Auch einen Roller haben wir in dieser Zeit erworben und der ist bis heute Carmens Domäne.
Wir haben in den ersten Wochen wirklich rangeklotzt. Alles ging nur um den Aufbau und die seelische Entwicklung mußte warten. Wir wollten tatsächlich in 3-4 Monaten alles verputzt, gefliest und sogar einen Anbau für unser Bad fertig haben. Die Realität hat uns eingeholt. Bis heute ist nur der Teil des Fußbodens gefließt, der mit ganzen Fliesen zu belegen war, das Haus unverputzt und einen Anbau haben wir erst recht nicht, Aber wo blieb die Energie? Nun, wir lernten, daß immer, wenn wir uns etwas vorgenommen hatten, etwas anderes dazwischen kommt.
Immer wieder waren es die Kühe, die einen Weg durch eine Zaunlücke fanden und uns zu tagelangen Zaunreparaturen zwangen. Dann fehlte uns das passende Werkzeug und wir verschoben bestimmte Arbeiten. Wir wollen bauen und die Wege sind nicht mehr begehbar, da das Gras zu schnell wächst - wieder mal eben ein paar Arbeitstage. Und immer wieder regnet es oder es ist einfach viel zu heiß, um etwas zu tun.
Wir sind in einem Teufelskreis gefangen, da wir die Fähigkeit verloren haben, mitzuschwingen und wieder, so wie früher, versuchen Pläne zu machen. Auch das Geld kommt nicht, wie wir es brauchen - wirklich? Nein, nur scheinbar, denn seltsamerweise ist es immer dann da, wenn wir es wirklich brauchen, aber diese Erkenntnis reicht nicht zum Umdenken, zu tief stecken wir in den alten Verhaltensmustern. Nun, wer kann es uns verdenken, denn auf uns lastet eine gute BRD-Erziehung und leider waren wir ja auch viel zu lange systemkonform. Wir machen weiter, arbeiten und werfen uns selbst vor, nicht genug geschafft zu haben, anstatt zufrieden und glücklich mit dem zu sein, was wir erreicht haben. Die Quittung folgt nur zu logisch. Wir sind selbst unzufrieden, Besucher lassen uns durch die Blume wissen, daß sie eigentlich die Nase rümpfen und wirkliche Fortschritte können wir tatsächlich nicht vorweisen - oder findet im Verborgenen doch eine Entwicklung statt?
Die Corona-Kriese und das große Erwachen
Noch Ende des Jahres 2019 suchten wir neue Wege, um Menschen zu Spenden anzuregen oder sogar Firmen in die Verantwortung zu nehmen. Wir waren sogar soweit, Elemente der "Gräte-Thunfisch-Lüge" in unsere Firmenkampagne einzubauen und warfen uns sogenannten "Freunden" an den Hals, die das garantiert "vermarkten" konnten. Nun, es hätte uns wie Schuppen aus den Haaren fallen müssen, als einer dieser "Freunde" im Januar von einer Kreuzfahrt, die auch nach China ging, mit einer sehr kräftigen "Erkältung" zurückkam, aber soweit waren wir noch nicht. Erst der sog. Lockdown, übrigens ein Begriff aus dem Gefängnis, öffnete uns fast schlagartig die Augen, aber wir waren wie gelähmt. Stundenlang lasen wir damals wie heute die Meldungen der ALTERNATIVEN Medien, denn der Einheitsbrei der öffentlichen kam uns schnell sehr seltsam vor. Merkwürdigerweise kam nun immer dann, wenn wir es wirklich dringend brauchten, von irgendwo etwas Geld - nicht viel, aber wir konnten weiter leben und sogar weiter bauen.
Das Jahr 2020 war für uns sehr ereignisreich in allen Aspekten. Es hat uns durch viele kleine Anschubser wieder auf den rechten Weg geführt. Die Hoffnung auf ein baldiges Ende dieses weltweiten Schauspiels und die “Rettung” durch Trump und Co. hat uns seit März in Atem gehalten. Drei Jupiter-Pluto Konjunktionen und keine führte zur Wende? Nein, wieso auch, denn das steckt ja nicht hinter dieser Energie.
Dann der 03.11., ausgerechnet wieder mein Geburtstag - endlich die Erlösung, nein wieder Fehlanzeige und weiter warten. Jetzt steuern wir auf das finale Ereignis zu, morgen, die große Jupiter-Saturn-Konjunktion, der Stern von Bethlehem. Nicht an irgendeinem Tag, nein exakt zur Sonnenwende. Exakt auf der Grenze der Zeichen, die zu diesen Palneten gehören, beide in 0° Wassermann, Merkur und ein Mondknoten sind auch noch daran beteiligt. Nun, es ist ein epochales Ereignis, dem wir freudig entgegensehen und welches wir gebührend feiern. Es ist auf alle Fälle die Geburtsstunde von etwas Großem, Neuem und vorallem Schönem. Leider ist es bei der immensen Energie, die hier im Spiel ist, auch ein Knoten von Zeitlinien. Wir haben uns ganz fest vorgenommen, falls wir uns nicht schon in einer Zeitlinie befinden, die unseren Wünschen entspricht, diese zu wechseln. Wir hoffen, daß wir dort viele liebe Menschen wieder treffen und uns möglichst an die anderen gar nicht erinnern. Das ist nicht bös gemeint, denn jeder hat die Möglichkeit und wer es nicht will, der braucht eben eine weitere Runde hier auf Erden. Jeder ist halt seines Glückes Schmied.
Wir wünschen allen einen guten Übergang und das jede/r die Zeitlinie treffen möge, die seine/r Entwicklung am meisten dient.