19.10.2024 - Hühnernachwuchs Teil 2 - wir machen alles falsch
Die Geschichte mit den insgesamt 4 getöteten Küken hatte uns dazu veranlaßt, den Glucken, wie schon beschrieben, die restlichen Eier wegzunehmen. Nach den beschriebenen anfänglichen Schwierigkeiten mit dem Brutautomaten hatten wir uns entschlossen, einfach Eier dazu zu legen.
Das erste "no go" war, daß wir zu den fast fertig gebrüteten Eiern nun neue hinzulegten. Dann haben wir auch noch 5 Eier von Goldie aus dem Kühlschrank hinein geglegt. Das war Absicht, denn wir wollten die gegensätzlichen Aussagen, ob es klappt oder nicht, überprüfen. Die Eier lagen in der Kühlschranktür und der Kühlschrank lief auf der niedrigsten Stufe.
Unserer Bekannten hatten wir im Glauben, sie käme mit 30 Eiern an, gesagt, daß wir die Eier der letzten 2 Tage gern hätten - es waren 68!!! Nun blieb uns nichts anderes übrig, als abzuwarten. Ein Bekannter schüttelte den Kopf und meinte:"Das wird nichts". Immerhin mußten wir ja diverse Male die Klappe des Brutautomaten öffnen, also den Brutvorgang unterbrechen.
Es dauerte nicht lange und aus den 4 Eiern schlüpften 3 putzmuntere Küken. Leider dann ein Schock, ein Ei explodiert. Der Gestank war bestialisch und wir mußten natürlich notdürftig putzen und den Wasserbehälter austauschen. Zum Glüćk lag die Außentemperatur bei weit übe 35°C und somit ist auch diese Aktion im Nachhinein gut verlaufen.
Der Schlüpftermin rückte näher und wir beenden das Wenden der Eier. Asche auf unser Haupt, wir haben uns verrechnet, es war 1 Woche zu früh. Im Geiste sahen wir uns schon die Eier auf den Kompost werfen. Aber wir warteten zum Glück ab. Plötzlich piepste es und ein Frühchen erblickte das Licht der Welt. Dadurch bemerkten wir unseren Fehler.
Von da an ging es Schlag auf Schlag. Die Küken schlüpften wie verrückt und uns fiel ein Stein vom Herzen. Sowohl die Kühlschrankeier, als auch ein sehr großer Teil der 68 Eier schlüpften gesund und munter. Die prognostizierten 70% konnten wir locker toppen. Wir waren einfach nur glücklich-
In der Küche piepste es aus 5 Pappkartons und wir mußten 1 Woche damit leben, denn es war Regen und kalte Temperatur angesagt. Dies wollten wir abwarten, bevor die Küken in ihr neuer Heim umziehen.
Endlich war es soweit und selbst die 3 älteren Küken haben sich mit den kleinen gut verstanden. Es ist jedes Mal schön sie im Käfig herum flitzen zu sehen, wenn das Futter kommt.
Die 3 natürlich aufgezogenen Küken sehen mittlerweile wie echte Hühner aus, sind absolut selbstbewußt, sitzen wie die großen auf Stangen oder der Rückenlehne unserer Bank, nur als Miniformat. Sie sind zutraulich, man kann sie anfassen und selbst die Glucke schimpft nicht. Sie weiß ja, daß wir ihnen nichts tun.
Natürlich hätten wir es lieber gehabt, wenn die Küken mit einer Glucke aufgewachsen wären. Wir hatten ja den Versuch gestartet und wenn die 2. Glucke nicht eingegriffen hätte, wären ja 10 v0n 13 Eiern geswchlüpft. Eigentlich eine gute Bilanz für Naturbrut.
Nun müssen wir uns anstrengen, in den nächsten Monaten ein Gehege nebst Hühnerhaus zu errichten.
Nachtrag: Ganz vergessen zu erwähnen hatten wir die absolut widrigen Temperaturen an diversen Tagen. Die Außentemperatur kletterte an die 40°C und im Brutautomaten zeigte das Termometer bis zu 42°C an. Da dieser nur heizt, aber nicht kühlt, blieb uns nur eine Behelfslösung übrig: Wir mußten in kurzen Abständen Wasser über die Eier sprühen und die Klappe offen lassen. Durch die Verdunstungskälte bekamen wir zum Glück die Temperatur der Eier herunter. Es war sehr anstrengend, alle paar Minuten hineinzulaufen und die Temperatur zu kontrollieren. Jemandem mit Klimaanlage im Haus wäre so etwas natürlich nicht passiert. Die Unsicherheit stieg an, aber, wie Ihr ja wißt, ist alles gut gegangen.