Vegetarisch oder Vegan - mehr als ein Hype?

Vorweg sei gesagt, daß wir eine Zeit lang vegan gelebt haben, dann auf vegetarisch zurückgerudert haben und nun wieder "normal" leben.

Die vier Gründe, um sich für ein solches Leben zu entscheiden.
1. Die Gesundheit
2. Ich kann keine Tiere töten, um sie zu essen
3. Ich will keine Tiere töten, um essen zu können
4. Die Gesundheit unserer Erde

1. Die Gesundheit
Nun, für die Gesundheit tut heute manch einer sehr viel, ob es hilft, hängt dabei eher vom Verständnis und vom persönlichen Wissensstand ab, als von der Methode. Betrachten wir den Menschen rein biologisch, werden wir schnell feststellen, daß wir nicht nur keine Herbivoren (Pflanzenesser) sind, sondern zu allem Schrecken auch keine Carnivoren (Fleischesser), sondern Omnivoren (Allesesser). Dies führt uns dann zu der ebenso unappetitlichen Erkenntnis, daß wir damit keine Jagdtiere sind, die ihre blutige Beute gierig verspeisen, sondern uns eher unter die Geier gesellen, die die Reste der Beute anderer verspeisen. Im Metzgerladen zeigt sich dies bei der Frage, ob das Fleisch auch gut abgehangen ist am besten. Also wenn der Mensch Fleisch ißt, dann bitte lieber Aas, als frisches, denn das bekommt uns leider gar nicht.
Was hat das aber mit Gesundheit zu tun? Es sollte einfach nur aufzeigen, was auf dem “natürlichen” Speiseplan des Menschen steht. Es ist ein ganz klarer Fakt, wer in einem Land wie Deutschland lebt, hat nur die Wahl, in der kalten Jahreszeit Fleisch zu essen, oder sich die lebensnotwendigen Nahrungsmittel importieren zu lassen. Eine andere Alternative gibt es in solchen Regionen nicht, es sei denn man möchte Nahrungsergänzungsmittel schlucken und sich der Pharmaindustrie verkaufen.

2. Ich kann keine Tiere töten um sie zu essen
Dies ist wohl das einfachste Argument für ein veganes oder vegetarisches Leben. Obwohl es eine gewaltige Heuchelei ist, war es auch unser Antrieb zu dieser Lebensweise und sie hat auch durchaus ihre Berechtigung. Der moderne Fleischkonsum ist fast komplett vom Tier abgekoppelt und auf industrielle Produktion fixiert. Jeder, der dies begriffen hat, ist auf einem guten Weg, aber noch nicht am Ziel angekommen. Was fehlt, ist das Verständnis für die Zusammenhänge. Immerhin kommt hier schon echte Verantwortung ins Spiel, auf der die wirkliche Lösung aufgebaut werden kann.

3. Ich will kiene Tiere töten, um essen zu können
Dies ist die kranke Verdrehung von Tatsachen und leider in den Indusrienationen der häufigste Grund für eine vegane oder vegetarische Lebensweise. Da eine vollwertige Ernährung hier ohne Importe gar nicht möglich wäre, muß man natürlich ein erhöhtes Augenmerk auf die Produkte lenken, die zur vollwertigen Ernährung benötigt werden. Hier wird es oft sehr schmutzig, denn manch ein Veganer war sicherlich schon an der unwideruflichen Zerstörung von Regenwald oder der ebenfalls unwiderruflichen Ausrottung diverser Tierarten beteiligt, wenn nicht sogar schuldig. Wer also dieses Argument benutzt, sollte sich ernsthaft überlegen, weiterhin Fleisch zu essen, denn die Kollateralschäden sind hier geringer.

4. Die Gesundheit unserer Erde
Es wird viel diskutiert über den Klimawandel und Treibhausgase. Immerhin kann man mit dem schlechten Gewissen der Menschen gute Profite machen. Wenn es aber um die “Verursacher” geht, nimmt man gern schnell diejenigen her, die man am einfachsten zur Kasse bitten kann, nämlich den Endverbraucher mit seiner Heizung und seinem Auto. Aber weit gefehlt. Wäre wirklich CO2 ein so gefährliches Gas, dann müßte man zugeben, daß mehr als ein drittel des gesamten CO2-Ausstoßes aus der Massentierhaltung stammt. Hoppla! Noch peinlicher wird es, wenn man betrachtet, daß Gemüse mit CO2 begast wird, damit es schneller wächst. Müssen sich die Klimakleber jetzt an Veganern/Vegetariern festkleben? Die heutigen Schlachttiere stellen schon seit langem eine extreme Überpopulation der betreffenden Arten dar und aus diesem Grund ist auch das das natürliche Gleichgewicht aus den Fugen geraten. Wer nach dieser, wahrscheinlich natürlichsten, Argumentation auf Fleisch verzichtet, braucht nicht einmal komplett darauf zu verzichten, denn der Sonntags- oder gar nur der Festtagsbraten schadet der Erde auf gar keinen Fall. Schließlich will ja auch niemend alle Katzen, Hunde, Falken, Löwen und andere Raubtiere ausrotten. Wichtig ist hier nur die Beschäftigung mit dem Thema und die Bereitschaft, das Beutetier auch selbst zu erlegen. Nicht zum Sport, wie es viele Jäger machen, sonder zur eigenen Nahrungsversorgung. Ein weiterer sehr wichtiger Punkt ist, auf regionale Märkte zurückzukommen. Produktion im Kleinen ist für die Natur viel verträglicher, als jede Art von Massenproduktion.

Der urprinzipielle Lösungsweg
Was wäre ein Pro-blem ohne Lösung? Klar, ein Contra-blem, denn es stünde ja gegen uns. In diesen Fall ist es ganz einfach. Wer in der Lage ist, auf ein faire Jagd zu gehen, also nicht nit High-Tech-Gewehr, und ein Tier im fairen Zweikampf erlegen kann, dieses auch aufbrechen, häuten, zerteilen und zubereiten, der darf ohne die geringsten Skrupel Fleisch essen, denn er hat sich mit seiner Natur ausgesöhnt. Wer sich wenigstens beim Essen das Tier, welches er gerade verspeist, vorstellt und sich vielleicht noch in indianischer Manier bedankt oder entschuldigt hat auch schn einen guten Teil des Weges hinter sich gebracht. Auch artgerecht gehaltene Tiere, die danach geschlachtet werden, gehören dazu. Die Jagd zum Sport oder zur Befriedigung anderer Gelüste ist hier definitiv ausgeschlossen. Für alle anderen gilt ganz einfach die Faustformel, daß man in der Lage sein sollte, jede Nahrung von Anfang bis Ende selbst zubereiten bzw- anbauen oder erzeugen zu können - ...und was ist mit den Apfelsinen in Deutschland zu Weihnachten???

Fazit:
Jeder, der behauptet, in einem Land, in dem es nur eine begrenzte Vegetationsperiode gibt, Vegetarier oder gar Veganer zu sein, muß sich den Vorwurf der Heuchelei gefallen lassen. Es ist ein Anfang und ein guter Versuch, den Qualen der Massentierhaltung zu entkommen - aber mehr nicht! Nur die konsequente Umsiedlung in ein Land mit ununterbrochener Vegetation kann hier dieses Problem wirklich lösen.

Eine Ironie am Ende: Veganes Leben geht nur durch sterile, chemische und industrielle Produktion.
Jeder Salatkopf, der auf einem Acker gewachsen ist, enthält Millionen von Mikroorganismen, von den ab und zu enthaltenen Schnecken ganz zu schweigen. Dies gilt für alle Lebensmittel, die natürlich angebaut werden. Auf dem Transportweg zum Endverbraucher lassen tausende von Fliegen, Mücken, Käfern, Raupen und sogar Schmetterlinge, Vögel, Hunde und Katzen ihr Leben. Die obige Argumentation ist also spätestens hier am Ende. Echtes veganes Leben wäre also nur in einem hermetisch abgeriegelten Gewächshaus mit ausschließlicher Gabe von Kunstdünger möglich. Auch das Händewaschen müßte streng verboten werden, denn dabei werden mindesten soviel Lebewesen getötet, wie Spanien Einwohner hat. Leben bedeutet, sich mit dem Tod auseinander zu setzen, alles andere ist kein Leben.

Und noch ein Aspekt - Kosmetik- und Pharma-Produkte
Die Kosmetik-Branche testet fast alle Produkte an Tieren. Das gilt für Zahnpasta und Hautcreme genauso wie für Lippenstifte, Haarshampoo und viele andere Kleinigkeiten. Auch die Inhaltsstoffe sind häufig tierischen Ursprungs, da diese Substanzen oftmals angeblich besser verträglich sind, als solche pflanzlicher Herkunft. Noch schlimmer sieht es im Pharma-Bereich aus. Hier bestehen nicht nur alle Kapseln aus Gelantine, sondern ein großer Teil der Wirkstoffe werden aus tierischen Organen - vieles stammt sogar von abgetriebenen menschlichen Föten - gewonnen. Von den gesetzlich vorgeschriebenen Tierversuchen ganz zu schweigen. Übrigens betrifft dies auch eine Vielzahl von Nahrungsergänzungsmitteln. Der Verbraucher hat hier nur die Möglichkeit, den Versprechungen der Hersteller zu glauben.