Mennoniten sind eine Glaubensgemeinschaft?
Das ist natürlich korrekt und man sollte ja auch niemanden wegen seiner Meinung oder seines Glaubens anprangern. Es gibt in Paraguay viele Siedlungen, in denen Mennoniten miteinander ihren Glauben leben und niemandem ein Leid zufügen. Fakt ist aber leider auch, daß die Mitglieder dieser Glaubensgemeinschaft das Land Paraguay mehr verändert haben als Strössner - und das will was heißen.
Glaubenslehren haben weltweit neben guten Dingen auch immer wieder Schaden angerichtet. Dabei ist es vollkommen egal, um welche Glaubensgemeinschaft es sich handelt, denn sie haben alle eines gemeinsam, sie verdrängen absichtlich eine Seite der Polarität. In Abwandlung von Mephistos Ausspruch könnte man sagen, sie sind ein Teil von jener Kraft, die stets das Gute sucht und doch das Böse schafft. Als christliche Glaubensgemeinschaft reihen sich auch die Mennoniten hier ein und viele ihrer Anhänger beweisen dies täglich, denn:
- Mennoniten waren es, die die exzessive Nutzung von Milch und Milchprodkten in den letzten 20 Jahren forciert haben
- Mennoniten haben die größten Rinderzuchtbetriebe
- Mennoniten betreiben fast alle Schlachthöfe
- Mennoniten haben die größten Soja-Plantagen
- Mennoniten besitzen die modernste Agrar-Technologie
- Mennoniten haben die wichtigsten Positionen in der Politik
- Mennoniten machen Gesetze - nicht nur für sich selbst, sondern für alle
Natürlich hat das mit Religion nichts mehr zu tun, denn hier geht es nur um den kurzsichtigen Profit.
Hier zeigt sich wieder einmal deutlich der Unterschied zwischen einer Glaubensgemeinschaft und einer echten Religion, die auf einer Weisheitslehre beruht. In der ersteren braucht man nur brav alles tun, was der "Vorbeter" erzählt und dann kommt man in den Himmel - was immer das sein mag. Schaut man sich die tausende Schlachttiere, die in sengender Hitze auf LKW's auf ihren Tod warten an, dann bekommt man echte Bauchschmerzen, wie dann noch jemand am Sonntag Gott loben soll. Na ja, dafür gibt es ja die Indigenen, die kennen diesen Gott ja nicht und sind daher von niederer Qualität. Wir wissen wirklich nicht, wie die Betreiber diverser Firmen und die diversen Politiker dies mit ihrer Pseudo-Religion vereinbaren. Leider kommt man in diesem Land an den Mennoniten nicht vorbei. Egal ob man einen Roller oder ein Stück leckeren Käse kaufen möchte, es ist ein Produkt der Mennoniten.
Weltweite Massentierhaltung, exzessiver Fleischkonsum und nachhaltige Naturzerstörung gehören nun mal leider untrennbar zusammen. Dabei ist es unerheblich, ob es sich um Weidetiere oder solche im Stall handelt. Für die Weidetiere wird Wald gerodet, um Weideflächen zu bekommen und Straßen zu bauen, die den Transport zum Schlachthof ermöglichen. Für die gigantischen Großmastanlagen braucht man Futter, welches größtenteils aus Soja besteht und für dessen Anbau wird Wald gerodet. In Paraguay geschieht dies teilweise sogar legal und wenn es nicht erlaubt ist, sind die Strafen deutlich geringer, als der zu erwartende Profit. Erste Ansätze, dies zu ändern beginnen gerade hier durch eine NGO in Asunción, die sogar schon Haftstrafen erwirkt hat. Es ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin ein Anfang. Der Alltag geht trotzdem weiter, wie bisher.
Trotz des “Null-Entwaldungs-Gesetzes” im Osten Paraguays kommt es immer wieder zu großen Holzeinschlägen. Klar stehen an den Kettensägen und den LKW*s einfache, meist sogar landlose, Arbeiter, aber immer öfter werden die wirklichen Drahtzieher zwar ermittelt, aber nicht zur Rechenschaft gezogen - Mennoniten.
Im Chaco darf jeder Grundbesitzer 80% seines Besitzes roden, wenn er einen Fächennutzungsplan vorlegt. 80% wovon? Von der verbleibenden Waldfläche, die schon der Vorbesitzer zu 80% roden durfte? Bleiben also noch 2% übrig! Eine gigantische Fläche kommt zusammen, denn gekauft werden im Chaco oft einige tausend Hektar. Selbst Ex-Präsident Cartes hat mal eben 2 Millionen Bäume fällen lassen, nachdem er im Vatikan einen Baum gepflanzt hat. Schließlich sind die Katholiken immer noch die Staatsreligion und an den lieben Gott glauben sie ja auch.